22. Dezember 2024

Raijin und Fujin - Japans Wettergötter

Raijin (雷神), der japanische Donnergott, und Fujin (風神)der Gott des Windes sind die beiden wichtigsten Wettergötter Japans. Die beiden Brüder sind höchstwahrscheinlich den meisten Japanreisenden in einem der vielen Tempeln begegnet. Die beiden Wettergötter sind aufgrund Japans verheerender Geschichte von Taifunen und Stürmen gefürchtete, aber auch respektierte Kami (神).

Der japanische Wettergott Raijin, Herrscher über Donner, Blitz und Sturm und sein Bruder Fujin, der Gott des Windes sind im japanischen Shintoismus äußerst gefürchtet. Die beiden Wettergötter gelten als furchterregende Störenfriede, spielen aber auch eine wichtige Rolle in Natur und Gesellschaft. Beide Götter sind oft als Paar dargestellt. Wie so oft in der Japanischen Mythologie, besteht auch bei den Wettergöttern ein schmaler Grat zwischen „guten“ und „bösen“ Gottheiten.

Raijin, auch bekannt als Kaminari-sama (雷様) oder Raiden-sama (雷電樣), ist eine der am meisten gefürchteten Gottheiten der japanischen Kultur. In Japan warnen Erwachsene Kinder oft, dass sie ihren Bauchnabel bedecken sollen, wenn sich ein Sturm nähert, weil Raijin ihn essen könnte.

Der Donnergott wird oft mit einem Gesichtsausdruck voller gewalttätiger Kraft und brutaler Aggression dargestellt. Wie der nordische Gott Thor ist er mit Hämmern bewaffnet, mit denen er auf Trommeln klopft, um den Klang des Donners zu erzeugen.

 

Meistens wird der Donnergott Raijin mit nur drei Fingern an jeder Hand abgebildet. Je ein Finger repräsentiert die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Um seinen dämonischen Charakter zu unterstreichen, wird er oft mit roter Haut dargestellt.

In der Trockenzeit beten die gläubigen Bauern zu Raijin um Regen und Donner. Blitze sollen der japanischen Mythologie zufolge den Reis düngen und für eine gute Ernte sorgen.

Fujin, auch Futen (風天) genannt, ist der japanische Gott des Windes. Er wird oft mit einem großen Sack dargestellt, der die mächtigen Winde enthält. Fujin trägt ein Leopardenfell, hat unordentliches Haar und ein zerzaustes, grünes Aussehen, verursacht durch die mächtigen Böen und Stürme.

Im Gegensatz zu Raijin hat Fujin vier Finger an jeder Hand. Jeder von ihnen repräsentiert die 4 Punkte: Norden, Süden, Osten und Westen.

Dieser Gott ist besonders wichtig für die Japaner, die ihn vor allem wegen der von ihm verursachten Taifune fürchten. Aber Fujin ist nicht nur ein bedrohlicher Gott, er wird vom japanischen Volk durchaus auch als Retter oder Beschützer angesehen.

In den Jahren 1274 und 1281 schützte er der Legende nach Japan vor mongolischen Invasionen. Tatsächlich wurde die Flotte des größten Imperiums der Weltgeschichte zweimal von Stürmen auf See heimgesucht, als sie versuchte, japanischen Boden zu betreten. Daraufhin verloren die Mongolen den Kampf gegen die japanischen Verteidiger.

Diese göttliche Intervention wird von den Einheimischen „Kamikaze“ (神風), der göttliche Wind, genannt. Die bekannte japanische Luftangriffstaktik mit Selbstmordanschlägen der japanischen Spezialeinheiten während des Zweiten Weltkriegs wurde danach benannt. Der Begriff Kamikaze wird bis heute für ähnliche Ereignisse benutzt.