Mushin (jap. 無心) bedeutet „Nicht-Geist“, „Nicht-Sein", im übertragenen Sprachgebrauch „Unschuld“, „geistige Haltung der Absichtslosigkeit“. Der Begriff meint das Freimachen des Geistes von Vorurteilen und Gedanken, um unvoreingenommenes Handeln zu erreichen.
In den Interpretationen des budō steht der Begriff für die Absichtslosigkeit des Geistes (Freiheit vom Ich-Wollen), einem Zustand völliger Natürlichkeit und Unabhängigkeit vom dualistischen Denken, eine Geisteshaltung ohne Fixieren irgendeiner Art, offen für das intuitive Empfinden zusammenhängender Wirklichkeiten (Intuition und shisei). Dafür muss der Geist (shin) frei von belastenden Gedanken sein und darf nicht an Wunschvorstellungen oder Vorurteilen haften. Dies sind störende Faktoren aus dem rationalen Denken, die das Sehen beeinträchtigen. Mushin - der leere Geist - steht daher für ein Empfindungsorgan, das in der Lage ist, die Situation ungetrübt von eigenen Vorstellungen zu betrachten.
Zanshin (jap.:残心) „verweilender Geist“, „Wachsamkeit“, wörtlich „der Geist, der unbeweglich bleibt“ (s. heijō shin kore michi), meint im übertragenen Sinn die Geistesgegenwart und die rechte Aufmerksamkeit, die nicht nur in den aktiven Handlungen beibehalten werden soll, sondern während des gesamten Kampfgeschehens.
In den Kampfkünsten bedeutet zanshin der Zustand des Geistes, aus dem heraus man in der Lage ist, unbefangen und frei vom Ende einer Bewegung in die nächste überzugehen. In diesem Zustand konzentriert sich der Geist ganz in der Gegenwart. Wenn man in einer wirklichen Kampfsituation den Geist durch irgendeinen Umstand fixiert, bedeutet dies den sofortigen Verlust des zanshin und gleichzeitig auch die Niederlage. Man muss es lernen, sich so vollkommen auf seine Handlungen zu konzentrieren, dass man zur unstörbaren Einheit mit seinen Bewegungen wird. Eins mit der Bewegung zu sein, so dass keine Kraft von außen diese Einheit zerstören kann, das ist der Zustand von zanshin. Ein Ausdruck von zanshin ist es nicht, wenn sich der Körper in Wartesituationen ungeduldig verspannt oder wenn die Aufmerksamkeit nach der Handlung auf den Nullpunkt sinkt. Nach außen hin ist zanshin von neutralem Ausdruck und strahlt gelassene Ruhe aus. Die Aufmerksamkeit ist eine innere Bewegung, die ein Meister der Kampfkünste zulassen kann, um sich in die Bereitschaft zu versetzen, jede äußere Bewegung wahrnehmen und auf sie reagieren zu können. Zanshin drängt sich der Situation nicht auf, sondern ermöglicht dem Übenden die perfekte Anpassung an die Situation. Ein äußerer Ausdruck von aggressiver Ungeduld und Willensspannung ist das Gegenteil von zanshin.
Isshin (jap.:一心) bedeutet wörtlich „ein Herz“ oder „das Eine Herz“ was meint, dass das Bewusstsein komplett gesammelt, bzw. konzentriert ist. Es beinhaltet dabei Qualitäten wie „Nicht-Abgelenkt-Sein“ durch innere und äußere Umstände oder „Gesammelt-Sein“; zugleich bedeutet es ein Freisein von Zweifel, Zögern und Furcht.
Isshin ist ein Zustand der vollsten Überzeugung und Vertrauen in die eigene Fähigkeit und Handeln. Hierdurch entsteht die Furchtlosigkeit und starke Präsenz die ein Gegner enorm Spüren kann. Daher ist dieser Zustand auch ein wichtiger Aspekt für den Ausgang eines Kampfes. Durch reines technisches Training kann dieser Zustand nicht erreicht werden. Daher kann auch ein ungeübter Gegner, der weder das theoretische Wissen noch die Prinzipien dieses Zustandes kennt, über einen gut ausgebildeten Kämpfer siegen.
Jener ungeschliffene Gegner weiß weder, wie man zu reagieren hat, noch hat er ein Herz, das hier angreifen und dort abwehren will, sondern weil er von Natur aus ein robuster Bursche ist, fürchtet er nichts, und weil er dem Gegner nicht mehr Bedeutung beimisst als einem Insekt, gibt er sein Herz nicht daran und will nichts erzwingen, aber er ist auch nicht starr und verschließt sich nicht, er wartet nicht ab und hält sich nicht zurück, ihm kommen weder Zweifel, noch ist er bewegt, und wie er so seinem Gegner gegenübersteht, stellt er keine Überlegungen an. Fluidum und Herz sind gleichermaßen ungehemmt. In der Qualität seines Fluidums ist er den meisten Schwertmeistern, die in der Welt Ansehen genießen, überlegen.
Durch das gesammelte Einssein in Körper und Geist wird man in die Lage versetzt mit einer Entscheiden Technik den Kampf für sich zu entscheiden (ikken hissatsu). Sie darf nur von der Intuition, einem wachen Geist, (zanshin) entstehen und darf nicht durch Gedanken analysiert werden.