Es ist 4.20 Uhr und der Wecker klingelt, aber wir müssen aufstehen, denn heute ist das Ziel und der Höhepunkt der diesjährigen Wettkampfsaison erreicht. Es ist die Deutsche Meisterschaft der Schüler und Schülerinnen in Ilsenburg im Harz und die 2,5 Stunden Autofahrzeit startete um 5.00 Uhr.
Durch die gut geplante Fahrt kamen wir pünktlich an und konnten auf der Tribüne und auch in der Halle sehr gut einen Platz wählen. Dieser Vorsprung sollte sich nur wenige Stunden später als sehr wichtig erweisen.
Die leere Turnhalle und die freie Tribüne konnten wir zum Einleben und daran gewöhnen nutzen, denn schließlich sind wir zum ersten Mal auf der großen Bühne unterwegs. Joy brachte ihre Nervosität in den Griff und wir begrüßten die sächsischen Kämpfer und Kämpferinnen, die uns kannten.
Es ist nun 8.30 Uhr und die Eröffnung mit Ansprache und Begrüßungszeremonie startet. Kurz darauf darf sich Joy auf Matte 3 einfinden und mit Ihrer Kata leider in der ersten Runde starten. Es gab einige Freilose und wir hatten keins. Schade war das zwar, aber wir gingen mit voller Energie an die Kata Bassai Dai in Runde 1. Die Gegnerin aus Rheinland-Pfalz zeigte eine Kata aus dem Stil Shito Ryu. Die Nipaipo der Gegnerin war stark und leider zu stark für Joy´s gute Kata. Es sollte nicht sein und wir waren auf die Hoffnung zurückgeworfen. Die Trostrunde wurde leider nichts und so mussten wir die erste Katameisterschaft auf diesem Niveau schnell beenden.
Nach der Kata ging es zum Wiegen und zu einem kurzen Besuch auf der Tribüne bei Anja und Ronja, die uns begleiteten. In der Mittagspause wurden die Tanks wieder gefüllt mit Essen, guten Kämpfen aus hautnahem Blickwinkel und vor allem viel Zuspruch aus dem Team im Chat. Die Vorbereitung auf die Kumitedisziplin startete dann auch gegen 12.30 Uhr und mit den Bekannten aus Rochlitz und Görlitz wurden die Freundschaftsbande weiter geknüpft. Das Warmmachen steigerte sich bis zum Ende, als wir den Matchplan für die erste Runde festlegten. Die Gegnerin aus Forchheim konnten wir wenige Minuten beobachten und waren gut eingestellt. Joy hatte Lust und war fit, sodass es beste Bedingungen waren, um auf Matte 6 an den Start zu gehen.
Der Matchplan war leider nicht aufgegangen, denn mit einem knappen 0:3 mussten wir uns geschlagen geben. Joy kämpfte etwas zu passiv und anders als besprochen, gelangen ihr die offensiven Akzente leider nicht. Wir haben in dem Kampf erkennen müssen, dass für eine Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften noch einiges an Arbeit auf uns zu kommt. Die Kumitefähigkeiten von Joy müssen bis zum nächsten Jahr weiter gesteigert werden, damit wir unsere diesjährigen Ergebnisse verbessern können.
Wir sind stolz auf den Mut, den Einsatz und die Leistungen der einzigen Dresdnerin in Ilsenburg. Joy kann sich mit den Eindrücken, den Erfahrungen und ihrem neuen Wissen jetzt auch im Dresdner Karate Team als erfahrene Kämpferin einbringen und den neuen Startern und Starterinnen beistehen. Die Heimfahrt wurde mit einer kleinen Stärkung begonnen und um 16.00 Uhr war das Abenteuer Deutsche Meisterschaft in Ilsenburg schon wieder vorbei.
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Oma Karin (Sonntag, 11 November 2018 19:56)
Liebe Joy, wer am Sonnabend ca. 4 Uhr freiwillig aufsteht, hat schon mal gewonnen!
Ich bewundere deinen Mut, mit zu so einer Meisterschaft zu fahren und deine guten Nerven, in so einer großen Halle vor so viel fachkundigem Publikum eine "gute Kata "zu laufen. Jetzt hast du etwas Erfahrung und kennst den Maßstab. Ich wünsche dir und hoffe für dich, dass die Erfahrungen dich motivieren und du im kommenden Jahr wieder antreten darfst. Die Unterstützung deines Teams und deiner Trainer wirst du mit Sicherheit haben. Mach weiter so, sei mutig und zielstrebig.
Mama von Aurelio (Sonntag, 11 November 2018 21:00)
Dem schließe ich mich an. Tolle Leistung angemessen dem jetzigen Stand und vor allem durch eiserne Disziplin werden wir den Erfolg definitiv zeitnah erleben dürfen.
Glückwunsch
Jörg Dietrich (Montag, 12 November 2018 19:39)
Jeder, der mal bei einer Deutschen war, weiß was da los ist. Von daher hast du meinen großen Respekt! In der Kata zu verlieren, noch dazu gegen eine Kämpferin vom Shito Ryu sollte dich nicht weiter ärgern. Da muss man fairerweise anerkennen, dass die einfach die besseren Katas haben. Ja und im Kumite steht über allem: wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.
In dem Sinne alles Gute für die Zukunft.
Liebe Grüße
Jörg
Vorsitzender
Ohtsuka-Radebeul